Weihnachen 2025

Gestern, am 19.12. fand unsere erste Weihnachtsfeier als 4future statt. Unser 4future.space bietet in Kinobestuhlung für 40 Menschen Platz, wir waren also mit rund 40 Personen für unsere Weihnachtsfeier voll ausgebucht. Wir freuen uns, dass es so großes Interesse an unserer Neuausrichtung gibt. 

Herzlichen Dank an Brigitte, Diellza, Andi, Reinhard, Roland, Stefan, Thomas und alle anderen, die mitgeholfen haben, den Abend zu einem schöner und sehr feierlichen Erlebnis zu machen. 

Die Vorbereitungen liefen schon am Vortag. Ich habe rund 15 Liter Rindsgulasch und vermutlich um die 20 Liter Kürbiscurry und 15 Liter Kürbiscremesuppe vorgekocht. Diellza hat Pite und selbst gebackene Weihnachtskekse mitgebracht und Roland hat Punsch gewärmt und Brot mitgebracht, Thomas hat Käse für den Abschluss mitgebracht. 

Der Raum wurde festlich geschmückt, das Licht gedimmt und am Beamer gab es einen Weihnachtsbaum und Kaminfeuer und weihnachtliche Lieder. 

Europa wurde abgehängt

Nach der Kürbissuppe als Vorspeise folgte ein kurzer Überblick über 4future, unsere Zielsetzungen für das kommende Jahr sowie die geplanten Termine.
Eine der zentralen Herausforderungen, die wir sehen, ist die zunehmende wirtschaftliche Schwächung Europas im globalen Vergleich.

Während die USA ihren Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung seit Jahrzehnten stabil bei rund 25 % halten konnten und China massiv aufgeholt hat, hat sich der europäische Anteil seit 1990 mehr als halbiert. Diese Entwicklung ist kein kurzfristiger Ausreißer, sondern Ausdruck struktureller Probleme.

Europa war einst führend in der Entwicklung neuer Technologien. Innovation, Ingenieurskunst und industrielle Exzellenz waren zentrale Stärken dieses Kontinents. Diese Kraft haben wir in weiten Teilen verloren. Heute kämpfen wir mit hohen Energiepreisen, der Verlagerung von Produktion in Niedriglohnländer und einer nachlassenden Innovationsdynamik.

4future ist überzeugt: Die Zukunft Europas kann wieder großartig sein.
Wir verfügen über die technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen, um diese Trendwende zu schaffen.

Europa kann Energie weitgehend erneuerbar, lokal und langfristig kostengünstig erzeugen. Damit ließe sich die Abhängigkeit von Russland und den Golfstaaten nicht nur reduzieren, sondern vollständig überwinden. Die Technologien dafür sind vorhanden – was fehlt, ist der konsequente Wille zur Umsetzung. Stattdessen wird vielerorts versucht, überholte Strukturen und Geschäftsmodelle künstlich am Leben zu halten. Das wird nicht funktionieren.

Gleichzeitig stehen wir vor einem fundamentalen Wandel in der Produktion:
Durch die Kombination von Robotik und künstlicher Intelligenz werden (humanoide) Roboter in absehbarer Zeit Tätigkeiten übernehmen können, die heute auf Niedriglohnarbeit angewiesen sind. Damit verlieren Niedriglohnländer ihren entscheidenden Standortvorteil.

Diese Entwicklung eröffnet Europa eine historische Chance:
Produktion kann wieder zurückgeholt werden – automatisiert, effizient und wettbewerbsfähig. Das stärkt die regionale Wertschöpfung, reduziert Abhängigkeiten in globalen Lieferketten und ermöglicht es, kritische Güter wieder selbst zu produzieren, wirtschaftlich und resilient.

Europa wurde abgehängt.
Aber Europa ist nicht chancenlos.
Die Frage ist nicht, ob wir es können – sondern, ob wir es wollen.

Der 4future Cube – warum Optimierung allein nicht reicht

Wir bei 4future sind überzeugt, dass Europas Rückstand kein Zufall ist.
Er ist das Ergebnis eines einseitigen Denkens: Wirtschaft und Technologie wurden über Jahre hinweg
isoliert betrachtet und optimiert – die dritte Dimension, historisch eine der größten Stärken Europas,
wurde vernachlässigt: der Mensch und die Gesellschaft.

Der 4future Cube steht für das Zusammenspiel von Mensch & Gesellschaft,
Wirtschaft und Technologie. Zukunftsfähigkeit entsteht nur dann,
wenn alle drei Dimensionen gemeinsam gedacht und entwickelt werden.

Optimierung ist notwendig – aber nicht ausreichend

Optimierung ist notwendig und richtig. Sie schafft Effizienz, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit.
Ohne Optimierung kann kein Unternehmen bestehen.

Das Problem entsteht dort, wo Optimierung zum alleinigen Steuerungsprinzip wird.

Sie kann dazu führen, dass wir die besten Dampflokomotiven der Welt bauen – technisch perfekt,
effizient produziert, international anerkannt – nur: Dampflokomotiven braucht niemand mehr.

Österreich war in diesem Bereich tatsächlich einmal Weltklasse. Der Niedergang kam nicht,
weil schlecht optimiert wurde, sondern weil sich das zugrunde liegende System verändert hat.
Exzellenz blieb – Relevanz ging verloren.

Optimierung perfektioniert das Bestehende.

Innovation verändert das System.

Technologie: bequem konsumiert, strategisch verloren

Im Technologiebereich haben wir uns daran gewöhnt, Lösungen anderer zu konsumieren,
statt selbst strategische Kontrolle zu behalten. Cloud-Services sind bequem – doch Europa hat dabei
große Teile seines technologischen Fundaments verloren.

• Kaum relevante europäische Hardware-Hersteller
• Europäische Cloud-Anbieter mit nur einstelligen Marktanteilen
• Im Bereich Collaboration-Software kaum marktprägende europäische Lösungen

Besonders kritisch wird dies bei künstlicher Intelligenz: Daten europäischer Unternehmen werden
überwiegend in US-Clouds verarbeitet und als Trainingsgrundlage genutzt. Der US-Rechtsrahmen erlaubt
dabei ausdrücklich auch Economic Intelligence – rechtlich legitimierte wirtschaftliche
Informationsgewinnung, aus europäischer Sicht faktisch Wirtschaftsspionage.

Technologie ohne Souveränität bedeutet: Wertschöpfung, Wissen und Kontrolle liegen nicht mehr bei uns.

Mensch & Gesellschaft: die vergessene Dimension

Dauerhafter Effizienzdruck und technologische Abhängigkeiten führen zu Sinnverlust, Erschöpfung
und Ohnmacht. Wenn Menschen keine Gestaltungsmacht erleben, leidet nicht nur Innovation,
sondern auch gesellschaftlicher Zusammenhalt und demokratische Handlungsfähigkeit.

Demokratie lebt von Beteiligung – nicht von Optimierung.

Der 4future Ansatz

Zukunft entsteht nicht eindimensional, sondern im Zusammenspiel aller drei Dimensionen des
4future Cube:

• Menschen und ihr Wissen als Chance begreifen – Beteiligung statt Verschleiß
• Technologische Souveränität zurückholen – Kontrolle statt Abhängigkeit
• Demokratie und Zusammenhalt stärken – Gestaltung statt Ohnmacht
• Strategische Projekte ermöglichen – Umsetzung statt Perfektion im Bestehenden

Der 4future Cube macht deutlich: Europa scheitert nicht an fehlender Kompetenz. Europa scheitert dort, wo Optimierung mit Zukunft verwechselt wird und die menschliche Seite dabei vergessen wird. 

Zukunft entsteht nicht durch bessere Dampflokomotiven – sondern durch den Mut, das System zu wechseln.

Die Einheiten von 4future – kurz & klar

4future.community

• Was wir tun: Austausch, Lernen, Vernetzung
• Was du bekommst: Veranstaltungen, Diskussionen, Community
• Was du beitragen kannst: Wissen, Erfahrung, Engagement

4future.institute

• Was wir tun: Analyse, Einordnung, Zukunftskonzepte
• Was du bekommst: Tiefe Inhalte, Mitwirkung in Labs
• Was du beitragen kannst: Expertise, Mitarbeit an wissenschaftlichen Papieren

4future.foundation

• Was wir tun: Projekte ermöglichen, Wirkung finanzieren
• Was du bekommst: Gesellschaftliche Wirkung
• Was du beitragen kannst: Spenden, Fördermitgliedschaft

4future.business

• Was wir tun: Umsetzung, Transformation, Skalierung
• Was du bekommst: Praxis, Wirkung, reale Veränderung
• Was du beitragen kannst: Projekte, Partnerschaften

4future.digital

• Was wir tun: Digitale souveräne Europäische Cloud Lösungen
• Was du bekommst: Webseiten, Zusammenarbeitssoftware, Serverbetrieb
• Was du beitragen kannst: Unsere Software nutzen, an der Entwicklung mitwirken

Projekte & Unterstützung

Projekte

• 4future.one – europäische digitale Zusammenarbeit & Infrastruktur
• 4future.city – Städte als Reallabore für demokratische Zukunft

Aufruf

Diese Projekte brauchen Menschen, nicht nur Ideen.
Spenden und Fördermitgliedschaften ermöglichen Unabhängigkeit,
Kontinuität und Wirkung.

Zukunft entsteht dort, wo Menschen sie gemeinsam tragen.

Bei der Weihnachtsfeier sind gestern rund € 500,– nach Abzug der Kosten für die Weihnachtsfeier zusammengekommen. Herzlichen Dank allen Spendern! 

Hier gibt es die Präsentation zum Download 

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